Der deutsche Abenteurer und Extremsportler Jonas Deichmann ist zu seinem nächsten Rekordversuch gestartet. Dieses Mal möchte der gebürtige Stuttgarter die Welt in Triathlon-Disziplin umrunden. Während seiner Reise wird er die Distanz von 120 Ironman’s mit einem minimalen CO2-Fußabdruck zurücklegen.
Es war ein verregneter und kalter Start für Jonas Deichmann, als er letzten Samstag in München zu seinem großen Abenteuer aufbrach. Noch in der Nacht hatte es in den Alpen den ersten Schnee des Jahres gegeben. Deichmann kommentierte dies in einem Post auf Instagram nur kurz mit „Challenging Conditions“. Nur wenig später hatte er die Alpen bereits hinter sich gelassen. Jetzt befindet sich Deichmann en Route durch Slowenien in Richtung Adriaküste. Von dort aus wird er 456 Kilometer entlang der Küste in Richtung Montenegro schwimmen.
Zurück auf dem Fahrrad wird er Europa und Asien durchqueren, bis er die chinesische Küste erreicht, wo er auf einem Segelboot den Pazifik mit Ziel San Francisco überqueren möchte.
Anschließend geht es für Deichmann joggend quer durch Nordamerika bis nach New York. Insgesamt 5040 Kilometer. An Bord eines Segelbootes wird er dann den Atlantik nach Lissabon überqueren um dann zurück nach München radeln, wo er rund 12 Monate zuvor aufbrach. Insgesamt wird Jonas die Distanz von 120-Ironman bewältigen und etwa 40.000 Kilometer zurücklegen.
Zur Vorbereitung auf die enormen Anforderungen an Körper und Material, die ihn bei der Winterdurchquerung des Himalaya, Sibiriens und der Wüste Gobi erwarten, hat Jonas in den letzten Wochen extra einen Trainingseinheit in der Kältekammer der Deutschen Bahn in Minden, bei minus 25° Celsius absolviert und Deutschland entlang den Aussengrenzen im Triathlon umrundet.
Der Extremtriathlon ist nicht das erste anspruchsvolle Projekt des mehrfachen Weltrekordhalters. Der Münchner und Wahl-Schweizer ist der erste, der auf allen drei großen Kontinentaldurchquerungen Radrekorde aufgestellt hat: Eurasien von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen, die legendäre Panamerica von Alaska nach Feuerland in 97 Tagen und zuletzt die Strecke vom Nordkap in Norwegen nach Kapstadt in Südafrika in 72 Tagen – einen ganzen Monat schneller als der bisherige Weltrekord. „Mir fehlen langsam die Herausforderungen auf dem Rad, und ich habe immer davon geträumt, die Welt ohne Flugzeug zu umrunden“, sagte Deichmann im Interview mit Cleat.
Bilder oben: In einer Kältekammer der Deutschen Bundesbahn testete Deichmann vor dem Abenteuer seine Ausrüstung.
Wie auch schon in der Vergangenheit, wird der Abenteurer alle drei Disziplinen ohne Begleitfahrzeug bewältigen. Während der Schwimmstrecke wird er ein speziell angefertigtes Floß hinter sich herziehen und dann nachts an die Küste schwimmen, um dort sein Lager aufzuschlagen. Auch auf der Rad- und Laufstrecke wird er jeweils seine gesamte Ausrüstung selbst transportieren und entlang der Strecke campieren. „Neben der enormen Distanz wird auch die Logistik eine große Herausforderung sein. Es gibt Strömungen und Winde auf dem Meer und nur kleine
Zeitfenster für die Überquerung des Himalaya und der Ozeane“, so Deichmann. „Außerdem muss ich noch ein Segelboot über die Ozeane finden, da ich per Anhalter unterwegs sein werde.“
Der bekannte Motivationsredner will mit seinem Projekt darauf aufmerksam machen, dass man die Welt durchaus CO2-neutral bereisen kann. Er rechnet damit, im Frühjahr 2021 in München ins Ziel zu kommen und damit den bisherigen Rekord des simbabwischen Abenteurers Sean Conway, der Großbritannien in der Disziplin Triathlon umrundet hat, bei weitem übertroffen zu haben.
Wir wünschen Jonas Glück und Gesundheit und werden in den kommenden Monaten regelmäßig über dieses enorme Vorhaben berichten.
Weitere Informationen zu Jonas Deichmann findet ihr auf seiner Webseite oder seinem Instagram-Kanal.