Ines Richardt und ihr Freund Martin Görlich sind auf ihren beiden Bromptons von Garmisch-Partenkirchen nach Meran gestrampelt. In ihrem kurzen Auf dem Fernpass zwischen Lermoos und Nassereith ging es in Richtung St. Martina (Schweiz) zum Reschensee und über den Etsch-Radweg bergab nach Meran. Anschließend ging die Tour weiter Richtung Bozen und entlang der Weinstraße zum Calterer See.

Ines und ihr Freund Martin am Bahnhof in Bozen. „Stressfreie Zugfahrt mit Bike garantiert“

Es muss nicht immer gleich ein High-End Reiserad oder Gravelbike sein, um ein paar freudvolle Tage im Sattel zu verbringen. Das beweisen und eindrücklich Ines und Martin, die schon seit weit mehr als zehn Jahren in ihren Campingurlauben mit den Klapprädern unterwegs sind. „Bis vorletztes Jahr noch mit Orignal-1-Gang-DDR-Mifa-Klapprädern“, erzählt Ines. Seit letztem Jahr sind sie und ihr Freund auf der moderneren Version, also Bromptons unterwegs. Seitdem seien die Entfernungen der Radtouren auch exponentiell gestiegen, so Ines.

„Bei Sonnenschein und wolkenlosen Himmel erlebten wir bombastische Radltage, campierten auf netten Campingplätzen und genossen die kulinarische Vielfalt Österreichs und Südtirols“, erzählt Ines begeistert. Und selbst am Berg lieferten die Klappräder eine gute Performance – man mag es kaum glauben. „Auf den bergigen Straßen haben wir den ein oder anderen beeindrucken können. Am Berg konnten wir sogar gut mit Mountbikern mithalten.

Das Beste sei aber, dass sich eine Faltradtour perfekt mit Camping verbinden ließe. Auch eine stressfreie Zugfahrt mit Bike an Bord sei garantiert.

Ein leichtes Unterfangen war es allerdings nicht immer. Besonders der Fernpass zwischen Lermoos und Nassereith war für die beiden eine echte Herausforderung. „Und das gleich am ersten Tourtag“, sagt Ines. Hier seien die Bromptons an ihre Grenzen gekommen. „Martin war einige Meter voraus, während ich mich in Schlangenlinien den Berg hochquälte. Plötzlich merkte ich, wie aus dem Nichts eine Hand an meinem Rücken fasste. Ein anderer Radfahrer hatte mein Elend erkannt und mich die letzten hundert Meter angeschoben. Ich musste sogar hochschalten und dachte er hat ein E-Bike. Als wir oben waren bemerkte ich erst, dass er ganz ohne Motor fährt. Krasser Typ! So schnell wie er da war, war er wieder weg“, erzählt Ines. „Er sagte nur einen Satz zu mir: ‚Gleich sind wir oben‘ – Da hatte er Recht, das ging wie im Flug“.