Der Herbst ist da. Und mit ihm kommt die Zeit fürs Gravelbike. Ein besonders schönes Fleckchen ist die Schwarzwald-Region. Deutschlands höchstes Mittelgebirge besticht durch zahllose Routen, die durch tiefe Wälder, auf luftige Höhenzüge, vorbei an glasklaren Seen und wildromantischen Weilern führen. Eine ideale Region für einen Herbst-Urlaub? Wir haben uns mit dem Tourismusverband Schwarzwald zusammengesetzt und für euch die schönsten Touren zusammengeschrieben. Und darüber hinaus auch ein paar Übernachtungs- und Kulinarik-Tippsl. Viel Spaß!

© David Lohmueller

Die vielfältige und erlebnisintensive Naturlandschaft des Schwarzwalds– ist wie gemacht fürs Graveln: Die Wege sind zahllos, es gibt flache und steile, waldige und sonnige, sie führen durch Täler, über Weinberge oder auf die Höhen. Egal ob gemütliche Rundtour oder fordernde Bikepacking-Tour – der Schwarzwald hat vieles zu bieten. Auch kulinarisch. Hier kommen unsere Touren-Tipps: www.gravelbike-schwarzwald.info

Tour 1 / „Baiersbronner Hornisgrinde Gravel-Rundtour“

Die 70 Kilometer lange „Baiersbronner Hornisgrinde Gravel-Rundtour“ führt um den Südteil des Nationalparks Schwarzwald. Im Nationalpark, dem ersten und bislang einzigen in Baden-Württemberg, gibt es für viel zu entdecken: Dunkle Wälder, idyllisch gelegene Täler, friedlich ruhende Karseen, Moore, schroffe Felswände und baumfreie Bergrücken.

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Aus der mit insgesamt 8 Michelin-Sternen ausgezeichneten Gourmet-Gemeinde Baiersbronn folgt die Route zunächst der „Tour de Murg“ bis nach Schönmünzach. Dort biegt man in das Langenbachtal ein. Vom niedrigsten Punkt der Strecke (458 m) beginnt der stetig steiler werdende Anstieg zur Hornisgrinde, dem höchsten Punkt des nördlichen Schwarzwalds und damit auch der Rundtour (1163 m). Spektakulär ist der Ausblick von der Hornisgrinde nach Westen, wo das Gelände bis ins Rheintal auf nur acht Kilometern über 1.000 Höhenmeter abfällt und somit ein grandioses Panorama auf die Rheinebene bis zu den Vogesen bietet.

Direkt neben dem Hornisgrindeturm befindet sich die 2018 eröffnete Grinde-Hütte, geführt von Familie Zepf, Eigentümer des Wellnesshotels Forsthaus Auerhahn in Hinterlangenbach. Weit, hell und luftig ist der Gastraum des beliebten Einkehrziels, dessen modernes Design mit heimischem Holz und Schindelfassade der Umgebung angepasst wurde. Große Panoramafenster sorgen für einen weitläufigen Ausblick auf den Schwarzwald, während die regionale Küche den Gaumen erfreut. Ihr zu Füßen liegt der Mummelsee, das nächste Etappenziel der Tour. Für die nächsten 15 Kilometer bleibt man auf circa 1000 m Höhe, ehe es schließlich runter ins Murgtal über Obertal und Mitteltal zurück nach Baiersbronn geht. Zur Tour auf Komoot

Tour 2 / Gravelperle mit Verwöhnaroma im Hochschwarzwald

Auf dieser knackigen Route warten knapp 60 Kilometer und 1200 Höhenmeter im Hochschwarzwald. Belohnt wird man dafür mit grandiosen Fernsichten bis hin zu den Alpen. Den Startpunkt ist am Titisee, man kann  aber auch überall sonst entlang der Strecke einsteigen.

© David Lohmueller

Unterwegs spürt man auf den schmalen Asphaltstraßen den Abfahrtswind und rollt auf den Hochschwarzwälder Forstwegen geschmeidig dahin – perfekte Zutaten, um die maximale Fahrradfreude zu erreichen. Zur Stärkung bieten sich den geneigten Gravelern zahlreiche Einkehroptionen an, beispielsweise das Naturfreundehaus Breitnau oder das Gasthaus Ahorn in Schwärzenbach. Zur Tour auf Komoot

Tour 3 / Auf der „Kaiser-Tour“ durch die Weinberge von Kaiserstuhl und Tuniberg

Rasante Abfahrten und knackige Anstiege bietet die „Kaiser-Tour“ um und über Kaiserstuhl und Tuniberg am Westrand des Schwarzwalds. Und mit nur  gut 1000 Höhenmetern Anstieg ist die 60 Kilometer lange Rundtour für Gravelbiker gut zu schaffen. Sie belohnt mit herrlichen Panoramablicken auf die Vogesen im Westen und die Schwarzwaldberge im Osten.

Kaiserstuhl – Eines der landschaftlichen Highlights auf der Route der Badischen Weinstraße © Hans-Peter Ziesmer

Aus der Perspektive zwischen Weinbergen und Wald, entlang von blumengeschmückten Trockenwiesen und Tälern mit bunten Obstbäumen, durch verwunschene Hohlwege und beschauliche Winzerdörfer kann man den Kaiserstuhl, das kleine Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs, hautnah erleben.

© Hans-Peter Ziesmer

Eine Einkehr im Herbst lohnt in einer der zahlreichen Straußenwirtschaften, die mit „Neuem Süßen“ (Federweißer) und Zwiebelkuchen locken. Weinspezialitäten aus der Region warten ebenfalls auf eine Verkostung.

Tour 4 / Ortenauer Gravelbike– Durbach-Renchtal

Diese sportliche, 70 km lange Rundtour startet am Festplatz in Durbach und führt durch malerische Weinberge des mittleren Schwarzwalds bis nach Oberkirch und weiter hinauf ins Mittelgebirge. Auf gut ausgebauten Waldwegen und kurzen Asphaltstrecken geht es über den Lautenbacher Sohlberg, und mit einem Abstecher kann man die beeindruckenden Allerheiligen Wasserfälle und die Klosterruine entdecken.

Weinreben bei Durbach, Schloss Staufenberg ©Chris Keller

Die Rückfahrt führt durch Oppenau hinauf zur Kalikutt, bevor es wieder nach Durbach geht. Unterwegs gibt es immer wieder grandiose Ausblicke über das Durbach- und Renchtal sowie die Rheinebene. Einkehrmöglichkeiten bieten sich im „Gasthaus Blume“ in Oppenau-Lierbach, im Höhenhotel und Restaurant „Kalikutt“ in Oppenau-Ramsbach, im „Gasthof Hohberg“ in Durbach und im Hotel Restaurant „Rebstock“ in Durbach. Zur Tour auf Komoot

Tour 5 / Naturpark-Gravel-Crossing

Ob anspruchsvolle Bergstrecken, hügeliges Terrain zum Cruisen oder Panoramapassagen auf den Höhen. Mit der neuen Naturparke-Gravel-Crossing-Strecke lässt sich aber nicht nur Deutschlands größtes und höchstes Mittelgebirge entdecken, sondern gleich einige der schönsten Touren und Spots Baden-Württembergs. Denn die Strecke führt auf 690 Kilometern und elf Etappen von Mannheim bis Basel und quert die Naturparke Neckartal-Odenwald, Stromberg-Heuchelberg sowie die beiden größten deutschen Naturparke Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald.

© SaddleStories.at

In der Ferienregion Schwarzwald verläuft die Tour auf der rund 440 Kilometer langen, anspruchsvollen Bike-Crossing-Route von Pforzheim über die Höhenzüge nach Bad Säckingen an der Schweizer Grenze. Unterwegs bieten sich neben Hotels und Gastgebern auch naturnahe Übernachtungsmöglichkeiten wie die Trekking-Camps an. Im Sinne der Nachhaltigkeit sind die gewählten Start- und Endpunkte Mannheim und Basel gut mit ÖPNV zu erreichen, zudem werden entlang der Strecke keine Wegweiser aufgehängt, die Navigation erfolgt rein digital. Zur Tour auf Komoot

Besondere Übernachtungs-Tipps:

Wie wäre es mit einer Nacht im Wein- oder Wiesenfass, in einem Hängezelt über einer Schlucht oder in einem komfortablen Bett unter funkelndem Sternenhimmel?

Morgenstimmung am Schluchsee © Centurion

In zahlreichen Trekking-Camps im gesamten Schwarzwald, die von Mai bis Oktober gebucht werden können, ist das Übernachten im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, im Nationalpark Schwarzwald sowie im Naturpark Südschwarzwald erstmals ganz offiziell erlaubt. Die Camps liegen alle abseits der Ortschaften, sind nur zu Fuß zu erreichen und verfügen über Stellplätze für bis zu drei Zelte, eine Feuerstelle und ein kleines Toilettenhäuschen. Mehr nicht. Wasser und Verpflegung müssen die Trekker selbst mitbringen. Müll muss wieder mitgenommen werden. Die Übernachtung ist nach vorheriger Anmeldung über die Buchungsplattform möglich. www.trekking-schwarzwald.de  

Einkehr-Tipps:

Eigentlich könnte man allein der kulinarischen Genüsse wegen Urlaub im Schwarzwald machen, denn das Motto „Frisch und regional genießen“ wird in „Deutschlands schönster Genießer-Ecke“ in zahlreichen Gastronomiebetrieben zelebriert. Bei über 100 Naturpark-Wirten in den beiden Naturparken des Schwarzwalds schmeckt man die Liebe zur Heimat mit jedem Biss, denn sie haben sich der regionalen Küche verschrieben und verwöhnen ihre Gäste mit Köstlichkeiten aus dem Schwarzwald. www.naturparkwirte.info  

Gravel-Events im Schwarzwald:

11.-13.10.2024: „Gravel Rallye Rhine Valley“ rund um den Kaiserstuhl

Die Rallye führt über markante Weinbergterrassen, vorbei an idyllischen Winzerdörfern und sogenannten hohlen Gassen des Kaiserstuhls. Vom kleinen Gebirge vulkanischen Ursprungs bieten sich immer wieder tolle Rundum-Blicke auf die Reblandschaften am Westrand der Ferienregion Schwarzwald. Für Abwechslung sorgen kurvige Wald- und Schotterwege, die einen guten Grip und zum Teil fahrtechnisches Geschick voraussetzen.

@ Sportograf HIRSCH-SPRUNG

Verschiedene Streckenvariationen stehen zur Wahl: Mächtig Gravel-Speed ist entlang des flachen Rheinufers möglich, eine gut 160 Kilometer lange Tour führt ins französische Elsass. Veranstaltungsort ist das moderne Weingut Hiss in Eichstetten – wieder im Ziel angekommen, dürfen sich die Biker also auf Flammkuchen und regionale Weine freuen. www.gravel-rallye.com/rhine-valley

Distance Rallye Black Forest

Durchquere den Schwarzwald ganz ohne Zeitlimit: Die Distance Rallye Black Forest ist das einzigartige Abenteuer für alle Radsport-Enthusiasten. Nur wenn man alle Checkpoints erreicht, wird man zur Schwarzwald-Legende. Die Strecke führt über 6 Tage rund 310 km weit durch den Schwarzwald und sammelt rund 6.630 Höhenmeter.

© Axel Hallbauer

Start der Tour ist in Karlsruhe am Nordrand der Ferienregion Schwarzwald, sie führt über Gernsbach, Baiersbronn, Haslach i.K. Schonach, Titisee-Neustadt, Wieden bis nach Lörrach in der Nähe der Schweizer Grenze. www.distance-rallye.com